Podiums- und Publikumsgespräch 2015
Katja Simon
Was kostet der Tod? Bestatter zwischen Fürsorge und Kommerz
In der Reihe „Sterben in Stuttgart - Wunsch und Wirklichkeit“
20. Oktober 2015, Großer Sitzungssaal Rathaus Stuttgart
Für viele Menschen unvorstellbar, für einige ein Traumberuf: der Bestatter/die Bestatterin.
Vom Sinn fürs Geschäft über die Trauerbegleitung bis hin zur interkulturellen Kompetenz - für die Beisetzung der Toten und die Betreuung der Hinterbliebenen müssen Bestatter viele Fähigkeiten mitbringen.
In einer zunehmend individualisierten Welt, in der auch die Kirche für viele Menschen eine geringere Rolle in der Totenfürsorge spielt, wandelt sich das Berufsbild der Bestatter. Neue Bestattungsformen oder die Organisation der Bestattung zu Lebzeiten, Preisvergleiche und Werbung – vieles ist heute alltäglich, was früher undenkbar war.
Doch nach wie vor stehen sich ökonomische und moralische Vorstellungen in einem Spannungsfeld gegenüber und stellen Bestatter und Angehörige vor große Herausforderungen. Wo ist die Grenze zwischen Pietät und der Notwendigkeit, markt- und konkurrenzfähig zu sein? Was wollen wir uns den Tod kosten lassen? Welche Möglichkeiten der Mitgestaltung der „letzte Reise“ haben Angehörige? In welche Richtung entwickelt sich die moderne Bestattungskultur? Und was zeichnet einen guten Bestatter aus?
Zu diesen und anderen Fragen diskutierten auf dem Podium
- Dr. Dominik Akyel, geschäftsführender Direktor des Exzellenzzentrums für Soziales und Ökonomisches Verhalten der Universität zu Köln
- Stefan Braun, Garten-, Friedhofs-, und Forstamt der Landeshauptstadt Stuttgart
- Dr. Kerstin Gernig, Coach und Beraterin in der Bestattungsbranche
- Barbara Rolf, Bestatterin und Theologin
- Folkmar Schiek, mobiler Bestatter, Trauerbegleiter und Mediator
- Heinz Widmann, Bestatter in der vierten Generation
Moderation: Martina Klein, SWR
Veranstalter: Sozialamt der Landeshauptstadt Stuttgart in Kooperation mit dem Palliativ-Netz Stuttgart, Bürgerstiftung Stuttgart